sommerandachten 2024

Freitag, 21. Juni, Exodus 15, 22-27

Bitter-Sweet Symphonie: Ein Glaubensabenteuer mit Gott

Tja, es ist schon echt bitter – die Israeliten haben gerade noch das Schilfmeer durchquert, und jetzt haben sie kein Wasser mehr. Nachdem Gott ihnen geholfen hat, trockenen Fußes durch das Meer zu gehen und ihre Verfolger in den Fluten ums Leben kamen, sitzen sie in der Wüste schon bald auf dem Trockenen. Erst finden sie gar kein Wasser und als sie endlich auf einen Brunnen stoßen, ist das Wasser dort total bitter und ungenießbar. Die Israeliten stolpern von einer Herausforderung zur nächsten und ihr Weg in die vermeintliche Freiheit ist gesäumt von Prüfungen und Hindernissen.

Aber genau solche Geschichten und Erlebnisse sind es doch, die man nachher den Kindern und Enkeln am Lagerfeuer erzählt und von Generation zu Generation weitergibt, oder? Geschichten, die vom Glauben erzählen, von den Herausforderungen auf dem Weg mit Gott und vor allem von Gottes mächtigem Eingreifen und liebevoller Fürsorge. Auch den Israeliten zeigt Gott wieder seine Liebe und macht das Unmögliche möglich: Das bittere Wasser wird trinkbar, nur weil Mose ein Holz hineinwirft.

Wenn unser Vertrauen in Gott belohnt wird, wächst es und wird stärker. Dann können wir vielleicht entspannter auf die nächste Herausforderung zugehen ohne gleich in Panik auszubrechen oder frustriert die Schultern hängen zu lassen. Diese Geschichte zeigt uns, wie wichtig Vertrauen in Gott ist, auch wenn es so aussieht, als könnten wir Probleme nicht lösen. Gott hat die Macht, sogar das Schwierigste in etwas Gutes zu verwandeln und uns zu heilen.

Aber Gottes Beziehung zu uns beruht nicht nur darauf, dass er uns versorgt, sondern auch darauf, dass wir bereit sind, seinen Lehren zu folgen und auf seinem Weg zu gehen. Seine Gebote sind nicht nur Regeln, sondern helfen uns, eine tiefe Verbindung zu ihm aufzubauen. Schließlich ist Gott kein Wunschautomat: Gebet rein – Problemlösung raus. Gott möchte eine echte, tiefe Beziehung zu uns und er möchte uns ein Leben in Harmonie und Gemeinschaft ermöglichen. Dazu helfen uns seine Gebote.

Lasst uns also immer wieder daran denken, wie Gott mächtig eingreift, wenn wir vor Herausforderungen stehen, und uns inspirieren lassen, ihm in Vertrauen und Gehorsam zu folgen. Lasst uns bereit sein für die nächsten Herausforderungen und gestärkt durch die Gewissheit, dass Gott das Bitterste in Süßes verwandeln kann.

Viola Liebern, Vechelde


Donnerstag, 20. Juni, Exodus 15, 1-21

Plot twist

Das Volk Israel hat es geschafft. Die Sklaverei in Ägypten hat ein Ende. Die Flucht aus Ägypten ist gelungen. Gott sei Dank. Dem Hochmut des Pharaos mit seiner Streitmacht und seinen Vernichtungsfantasien wurde am Schilfmeer Einhalt geboten. Gott greift ein! In mir kommen Bilder hoch wie aus einem Marvel- oder DC-Blockbuster. Wenn die Situation ausweglos erscheint, kommen die Heldin oder der Held zu Hilfe und wenden das Blatt.

Israel hat diese Wendung in seiner Geschichte als eine Rettungstat Gottes verstanden. Als alles menschlich gesehen verloren scheint, schafft Gott die unerwartete Wendung (plot twist). Davon berichtet der biblische Text aus dem 2. Mosebuch in Form eines Liedes.

Bei allem Fragen mit Blick auf Gott, der letztlich die Feinde besiegt, wird mir folgendes an diesem Text wichtig: Gott ist es nicht egal, wie Menschen, wie Mächtige und Herrscher mit denen umgehen, die schwächer sind. In diesem Lied stellt sich Gott selbst dem Aggressor entgegen. Er stellt sich auf die Seite der Unterdrückten.

Dazu benötigt er Menschen, die sich seiner Sache verpflichten. Hier sind es Mirjam und Mose als Vertreter des BCU (Bible Cinematic Universe). Interessanterweise hören wir aber keinen Aufruf zu Gewalt unter Menschen. Gott ist derjenige, der in dem Lied eingreift.

Nun machen wir heute diese Erfahrung nicht ohne weiteres. Gott macht sich eher rar und die Krisen in der Welt nehmen eher zu als ab. Manchmal wünsche ich mir, dass Gott eingreift und Krieg, Hass und Gewalt ein Ende setzt.
Vielleicht gibt es kulturell gesehen, genau deswegen, die Idee von Superheld:innen, die eingreifen und die Wendung schaffen. Dahinter steckt die Sehnsucht, dass jemand der Gewalt, der Unterdrückung, dem Tod und dem Leid Einhalt gebietet, zumindest in der Fantasie.

Nun haben wir leider keinen Superman, keine Captain Marvel, keinen Iron Man, keine Wonder Woman, die für das Gute kämpfen.

Aber was wir haben, sind wir selbst. Jeder und jede von uns kann einstehen für Menschen, denen Leid und Ungerechtigkeit in irgendeiner Weise widerfährt. Sei es in der Schule, im Verein oder auch in der Kirche. Da lohnt es sich bei den kleinen Konflikten in unserem Umfeld anzufangen. Dort, wo wir Ungerechtigkeit erleben, dort gilt es einzustehen für Gerechtigkeit und Nächstenliebe.

Damals wie heute will Gott Menschen gebrauchen, die für seine neue Welt einstehen. Bist du dabei?

Klaus Schmiegel, Stuttgart


Sommer, Sonne, Kaktus, reading die Sommerandachten on the top of a Berg

In einem Lied von Helge Schneider heißt es „…Sommer, Sonne, Kaktus, playing Federball on the Beach…“.

Klingt, wie ich finde, schon sehr nach Sommer.

Denn neben entspannten Grillabenden, Ausflügen an den See oder ins Freibad, erlebnisreichen Sommerurlauben oder das Spikeball spielen im Park, spielt man im Sommer auch ganz gern mal Federball on the Beach. Zu diesem hohen Angebot an möglichen Aktivitäten im Sommer kommt dieses Jahr noch die Fußball-Europameisterschaft dazu, bei der man sicherlich bei dem ein oder anderem Spiel mitfiebert und möglicherweise um fünf Jahre altert. Wie gesagt, schon ein großes Angebot an Aktivitäten, durch die der Gottesdienstbesuch oder vielleicht generell die Zeit mit Gott vielleicht etwas zu kurz kommen könnte. Dafür sind dann die Sommerandachten genau richtig. Ein kleines, leichtes und nicht zu dickes Heft, das in jede Lücke des Koffers für den Urlaub, in jede Lücke des Rucksacks für einen Tagesausfug und sogar in eine wenig gefüllte Hosentasche passt. Also ideal um während des Chillens am See, des Rastens während einer Wanderung oder in der Halbzeitpause eines intensiven Fußballspiels sich das Heft zu schnappen, kurz innezuhalten und die Nähe Gottes, durch wunderbar geschriebene Andachten, zu spüren.

Das Team des Kinder- und Jugend Werk wünschen dir/euch einen erholsamen, erlebnisreichen und gesegneten Sommer sowie viel Spaß beim Lesen der Sommerandachten.

PS: Ein großes Dankeschön an all die Andachtscheiber:innen aus den verschiedensten Gemeinden der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland, den Andachtschreiber:innen aus der Evangelischen Jugend Marienberg sowie allen anderen, die in irgendeiner Form an diesem tollen Heft mitgearbeitet haben.

Jonas Will


Die Andachten für die Sommerzeit 2024 wurden von Jugendlichen, Teenagern und jungen Erwachsenen der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland verfasst.

Sie spiegeln die Breite des Glaubens und Denkens von jungen Menschen wieder. Die Verantwortung für den Inhalt liegt deshalb bei den AutorInnen.

Die Andachten für die Sommerzeit werden kostenlos an die Gemeinden der EmK in Deutschland abgegeben.
Sie dienen keinem kommerziellen Zweck und werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.