sommerandachten 2024

Freitag, 05. Juli, Exodus 23, 20-33

„Freies Geleit-Plus“

Wer in feindliches Gebiet reisen will, muss sich auf Widerstand und Kämpfe einstellen. Oder es gewährt ihm jemand freies Geleit. So ähnlich hatte Gott es für Israel geplant. Sie sollten losziehen in feindliches Gebiet, nach Kanaan, weil Gott dieses Land für sie bestimmt hatte. Er wollte sie aber nicht nur sicher dorthin bringen, er wollte den Feind vor ihnen vertreiben, ganz ohne Kampf für Israel. Eins sollte Israel tun: Auf den Engel, der vor ihnen herging, sollten sie hören. Wer die Bibel und die Geschichte kennt, weiß, dass sie das oft nicht taten. Bis heute nicht. Ja, sie kamen nicht mal los aus der Wüste, ohne sich gegen Gott zu stellen. Sie machten sich lieber ein goldenes Kalb zum Gott und wurden danach hart bestraft. Trotzdem gibt Gott dieselbe Verheißung: „Siehe, ich sende einen Engel vor dir her...“. Er sagt dann aber weiter: „Ich selbst will nicht mit dir hinaufziehen, denn du bist ein halsstarriges Volk, ich würde dich unterwegs vertilgen.“ (2.Mose 33, 3). Sie haben‘s ja nicht besser verdient, oder? Natürlich nicht. Aber ehe du jetzt innerlich schon den Zeigefinger auf Israel richtest, bedenke: drei Finger zeigen dabei auf dich. „…Ich würde dich unterwegs vertilgen!“ – das ist der grundlegende Zustand, in dem jeder Mensch ist. Wir können Gott nicht begegnen, denn in uns ist Sünde, Gott aber ist heilig. Sünde und Gott passen nicht zusammen. Du bist eine Ausnahme? „Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst…“ sagt uns der Apostel Johannes (1. Joh. 1,8). So wie Israel den fremden Göttern nachlief, so tun wir‘s auch.

Aber weil Gott die Menschen liebt, kümmert er sich dennoch: „Siehe, ich sende einen Engel vor dir her…“, einen Engel, in dem der Name Gottes ist. Jesus Christus ist dieser Name. In ihm wirst du von deinen Sünden befreit, er tritt vor Gott für dich ein und bürgt für dich mit dem wertvollsten überhaupt, mit seinem Leben. Das hat er für dich hingegeben. Nicht nur für dich, für die ganze Welt. Ach wenn sie es doch erkennen würde. Israel wird einmal diesen Engel erkennen und dann werden auch seine Verheißungen wahr.

Und was musst du tun? Auf ihn sollst du hören! An ihn sollst du glauben! Tu die falschen Götter aus deinem Leben und halte dich an ihn! Dann werden trotzdem Kämpfe vor dir liegen, vielleicht mehr, als vorher. Du wirst aber erleben, wie Jesus für dich streitet und dir Kraft gibt, durch manche Täler zu gehen. Manches wird Zeit brauchen, wie bei Israel, am Ende aber wirst du ewig leben, bei Gott.

Michael Förster, Lauter-Bernsbach


Donnerstag, 04. Juli, Exodus 23, 10-19

Wie will ich leben?

Was will ich an meinem Alltag verändern? Wohin zieht es mich, welche Träume schlummern in mir? Solche Fragen stelle ich mir gar nicht so selten, meistens im Sommerurlaub. „Hast du deinen Alltag, oder hat dich dein Alltag gemacht“ – singt Danger Dan in seinem Lied „Lauf davon“. Tja, denke ich, wer kann das schon so genau sagen? Aber jetzt ist erst einmal Urlaub! Jetzt ist erst einmal Zeit, barfuß am See entlang zu laufen, zu fühlen, wie kalt das Wasser wirklich ist und sich von der Sonne wärmen zu lassen. Weit weg von der Enge des Alltags! Was für ein gutes Gefühl!

Also frage ich mich wieder: Was will ich aus der freien Zeit mitnehmen, in die Enge des Alltags? Welche neuen Regeln braucht es?

Vom Volk Israel handelt der heutige Bibeltext, der dir heute gegeben ist. Freiheit, Freiraum, raus aus der Enge der Sklaverei, raus aus diesem Leben, das nur aus Arbeit bestand! Endlich frei! Was für ein gutes Gefühl muss das gewesen sein, wenn auch sicher gar nicht fassbar. Es kommt mir fast so vor, als hätten diese Menschen ähnliche Fragen wie ich: Wie sieht es aus, mit der Work-Life-Balance? Im Buch Exodus heißt es: Sechs Jahre sollst Du dein Land besäen und seinen Ertrag einsammeln. Aber im siebten sollst du es brachliegen lassen und nicht bestellen. […] Sechs Tage sollst du deine Arbeiten verrichten. Aber am siebten Tag sollst du ruhen. Beides wird jeweils auch gut begründet.

Heute reden wir von ökologischer Landwirtschaft, die Ressourcen schont und bodenfreundlich arbeitet, und meinen womöglich etwas ähnliches, wie das Brachjahr. Heute reden wir von Work-Life-Balance, und meinen womöglich etwas ähnliches, wie den Ruhetag der Woche. Heute wird vom Sabbatical gesprochen, über die 4-Tage-Woche diskutiert, über Veränderungen in der Landwirtschaft, die nötig sind.

Vieles geht nicht mehr so weiter wie die letzten Jahre. Und wenn ich diese Zeilen aus Exodus 23 lese, höre ich auch: Achte auf den Boden unter deinen Füßen, der Dich trägt und ernährt. Sorge für einen guten Standpunkt, achte auf deine Umwelt, lass Zeit zum Wachsen und Werden.

Und: Sorge gut für dich. Achte darauf, dass du dich nicht kaputtmachen lässt. Nimm dir Zeit zum Nichtstun (nicht nur im Urlaub!), um am Wasser zu sitzen, oder in einer alten Dorfkirche, oder ohne Handy durch den Wald zu spazieren. Wenigstens einmal pro Woche.

Diese Sätze klingen als Antwort auf die Frage: „Wie will ich leben?“ sehr, sehr einfach. Aber ich ahne schon: Das ist schwerer als gedacht. Und nötiger denn je. Gott braucht Menschen, die die Lebenszeit auf diesem Planeten zu schätzen wissen, als Geschenk. Also nimm dir die Zeit dafür!

Stephanie Hallmann, Bockau


Mittwoch, 03. Juli, Exodus 23, 1-9

Immer auf die kleinen… aufpassen!

Mose steht auf dem Sinai und bekommt von Gott Gebote und Ordnungen für das Zusammenleben in Israel. Im Text von heute fällt schnell auf, dass die Ordnungen, die wir lesen können, von hochaktueller Relevanz sind. Keine falschen Gerüchte verbreiten, keine Gewalt decken, nicht einfach der großen Masse folgen, seine Feinde in Not nicht im Stich lassen, nicht die Armen um ihr Recht bringen, nicht bestechlich sein, ein Herz für Fremde haben.

Sind das nicht alles Themen, die in den letzten Jahren hier und da in den Medien vorkamen? Lauter Gerüchte in der BILD, Menschen, die der breiten Masse folgen, „blinde Justiz“ nicht als Symbol für Gleichheit, sondern Blindheit für die Sorgen der armen, Fremdenhass, soweit das Auge reicht. Wieder einmal zeigt sich, dass die Bibel, vor mehreren tausend Jahren geschrieben, nicht nur Geschichten aus einer anderen Zeit erzählt, mit denen wir heute nichts mehr anfangen können. Die Ungerechtigkeiten, die uns heute beschäftigen, hat Gott schon Mose gegenüber angeprangert.

Stehen wir damit jetzt vor einer unschaffbaren Aufgabe? All diese Gebote halten? Oder gilt das für uns gar nicht mehr, weil es im AT steht und wir NT-Christen das AT nur als unterhaltsame Geschichten für die Kinderbibel oder bestenfalls als abschreckende Beispiele verstehen?

Keinesfalls! Denn diese ganzen Gebote lassen sich in einem zusammenfassen: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst!“

Wer seinen Nächsten liebt, der verbreitet keine Gerüchte, der folgt nicht der Masse, wenn es gegen „den Kleinen“ geht, der lässt auch seine Feinde nicht im Stich, der hat ein Herz für jeden Menschen, egal ob Nachbar oder Fremder.

Aber nicht nur ein Gebot gibt Gott uns hier durch Mose, auch eine Zusage:

„Denn ich lasse den Schuldigen nicht recht haben.“ Auch uns widerfährt immer wieder Ungerechtigkeit in der einen oder anderen Form, aber auch dann lässt Gott den Schuldigen nicht recht haben. Er setzt sich auch für dich ein, der du heute diese Andacht liest! Wisse das und gehe in diesem Wissen gestärkt in den Tag mit allen Herausforderungen, die er bringen mag. Gott steht ein für dich! Nimm dich dieser Liebe immer wieder an und gebe sie weiter. Passe immer auf die Kleinen auf, denn sie werden von Gott erhöht werden!

Simon Kühlein, Reichenbach / Vogtland


Dienstag, 02. Juli, Exodus 20, 1-21

Ich bin der Herr, dein Gott.

Endlich ist Mose zurück! – Wie muss dieser Moment wohl gewesen sein für das Volk Israel?

Da ereignet sich über Tage ein gewaltiges Spektakel! Ein eindrückliches Schauspiel für die am Fuße des Berges Sinai ausharrenden Israeliten!

Denn Mose ist wieder da! Herabgestiegen vom Heiligen Berg Sinai. Zurück von der Begegnung mit Gott.

Bevor Mose den erneuten Aufstieg zusammen mit Aaron macht, verkündigt er dem Volk Israel die zehn Gebote.

Was meist unter den Tisch fällt, ist im heutigen Bibeltext eindrücklich festgehalten. Mose rattert die Zehn Gebote nicht nur herunter, wie es wohl einzelne von uns machen würden, weil sie sie früher auswendig lernen mussten. Im Bibeltext lesen wir, welche Überlegungen und Hintergründe Gott Mose mitgegeben hatte. Dadurch wird Gott ein stückweit nahbarer. Vielleicht beeinflusst es auch dein Gottesbild.

Die zehn Gebote wurden damals dem Volk Israel als Orientierung mitgegeben. Sie gehören bis heute zu den zentralen Texten der Bibel und prägen den christlichen Glauben und das christliche Werteverständnis. Die zehn Gebote handeln von Haltungen gegenüber den Mitmenschen im zweiten Teil (Verse 12 – 17) und davor im ersten Teil (Verse 3 – 11) gegenüber Gott. So betrachtet können die Gebote und die weiteren Gesetze im Alten Testament als «Wegweiser» verstanden werden, wie das Leben mit Gott und den Menschen gelingen kann

Nach der Verkündigung der zehn Gebote erfolgt die Reaktion des Volkes Israel auf die «Offenbarung» Gottes (Verse 18 – 21). Mit großem Respekt vor der Aufgabe des Moses gibt das Volk ihm das Vertrauen für die weitere Kommunikation mit Gott. Die Israeliten selbst bleiben lieber am Fuße des Berges zurück. Wie es weitergeht, lest ihr in den kommenden Tagen.

Zwischen dem Damals, unterwegs in das versprochene Land, und dem heutigen Tag ereignete sich etwas sehr Wesentliches: Gott sandte seinen eigenen Sohn in die Welt. Das Leben und Wirken Jesu, seine Gleichnisse und Erklärungen helfen uns, die alttestamentliche Orientierung besser zu verstehen. Am wichtigsten jedoch ist sein Tod für die Schuld der Menschen und seine Auferstehung. Auch wenn wir noch so schuldig werden, Gott bietet uns Vergebung an. Wir dürfen mit unserem Versagen und unseren Versäumnissen zu Gott kommen. Dabei wird nicht einfach alles weggezaubert, jedoch darfst du im weiteren Vorwärtsgehen mit seiner Hilfe rechnen.

Denn der Herr will dein Gott sein – und er ist es auch! Gestern, heute und morgen. Ich wünsche dir einen gesegneten Tag!

Michael Breiter, Kirchheim unter Teck


Montag, 01. Juli, Exodus 19, 16-25

Er versorgt uns!

Wenn ich mir eine epische Schlüsselszene für einen Film ausdenken würde, dann genauso: Blitze und Donner, heroische Musik (wie der laute Klang von Posaunen) und ganz viel Rauch. Und dann kommt es zum großen Finale und dem Happy End, das sich der Held nach den langen Strapazen der letzten 70 Minuten des Filmes auch redlich verdient hat.

Die heutige Bibelstelle ist auch eine epische Schlüsselszene. Aber nicht von irgendeinem Hollywoodfilm, sondern von der Menschheitsgeschichte. Das Volk Israel hat eine ganze Menge durchgemacht: Sklaverei in Ägypten, die 10 Plagen, Verfolgungsjagd durch die ägyptische Streitmacht und Hunger und Durst in der Wüste. Gott war immer mit dabei und so konnte das Volk die Herausforderungen meistern, wenn auch immer wieder mit Nörgeln.

Jetzt aber setzt Gott zur großen Schlüsselstelle an und fährt ganz schön auf. Es gibt keine andere Stelle in der Bibel, in der so deutlich wird, dass Gott Herr über die Naturgewalten ist. Das alles mündet in der morgigen Bibelstelle (Achtung Spoiler): die Zehn Gebote und den Bund zwischen Gott und Israel (eine Art Vertragsschließung).

Mit Jesus schließt Gott einen weiteren Bund. Auch bei diesem wird mit Naturgewalten die Bedeutung der Ereignisse unterstrichen. Bei der Kreuzigung Jesu wurde es spontan für drei Stunden im gesamten Land dunkel und die Erde bebt (Matthäus 27). Zu Pfingsten kommt ein großer Sturm, der den Heilige Geist ankündigt (Apostelgeschichte 2).

Bei diesen Ereignissen wäre ich gern dabei gewesen, aber eine Sache hätte ich besonders gern erlebt und das ist, dass Gott hörbar redet. In unserer heutigen Stelle passiert das (V. 19). Wie gern würde ich Gott auch mit lauter Stimme hören. Aber vielleicht nähert sich uns Gott manchmal auch eher leiser. In derselben Gegend erlebt Elia Jahrhunderte später, wie Gott mit ihm spricht.

Zu ihm redet er nicht in einem Sturm oder in einem Erdbeben, sondern in einem Windsäuseln (1. Könige 19). Manchmal lohnt es sich also auch ganz leise zu sein, damit wir Gottes Reden nicht verpassen.

Hier noch zwei kleine Challenges:

  1. Lade Gott im Gebet ein, zu dir zu reden und dann versuche zwei Minuten still zu sein und zu hören, ob Gott spricht. Meiner Erfahrung nach können in einer lauten Welt zwei Minuten Ruhe sehr lang werden.
  2. Wenn du heute (oder morgen, wenn du das hier abends liest) rausgehst, schaue dir die Natur einmal genau an. Vielleicht spricht Gott ja auch dadurch zu dir.

Lucienne Gewarowski, Aue


Sonntag, 30. Juni, Psalm 73

Ein reines Herz

Am Anfang des Psalms, erinnert Asaf sich daran, dass Gott gut ist zu Israel und zu denen, die ein reines Herz haben. Dann fängt er an, Gott sein Herz auszuschütten. Er haut alles raus, wie er sich fühlt und dass er neidisch auf die Frevler (Leute, die sich bewusst gegen Gottes Willen stellen) war. Denn scheinbar läuft bei denen alles wunderbar, sie haben keine Sorgen und leiden keine Schmerzen. Der Beter wünscht sich, so wie sie zu leben und fragt sich, warum er ein reines Herz behalten hat, wenn er sich doch sowieso jeden Tag quält. Vielleicht kennst du das. In deinem Umfeld sind Leute, die sich gegen Gott auflehnen, aber scheinbar ist ihr Leben perfekt, du bekommst vielleicht sogar irgendwelche Kommentare an den Kopf geworfen und für dich scheint gar nichts bei der Sache mit dem Glauben rumzukommen. So ging es Asaf auch. Er hat sich den Kopf darüber zerbrochen, warum er sich immer an Gottes Gebote gehalten hat und dann geht er in den Tempel, also Gottes Gegenwart. Dort checkt er, diese Menschen, die sich von Gott abwenden, können nicht bestehen, wenn Gott am Ende Gericht hält. Aber die, die an Gott festhalten und sich ein reines Herz bewahren, also seinem Willen folgen, werden ihre Ewigkeit mit Gott verbringen. Das gibt dem Beter Trost. Er verspricht Gott, immer an seiner Hand zu bleiben und ihm nach seinem Plan zu folgen. Auch du kannst jederzeit vor Gottes Thron kommen, dein Herz ausschütten und dort um Erkenntnis bitten.

Gott will dich an die Hand nehmen, dir Erkenntnis schenken und dich durch das Leben begleiten, das ist, by the way , das Beste, was dir passieren kann. Gott will dein Versorger und Tröster sein. Er geht mit dir.

Magdalena Balzer, Evangelische Jugend Marienberg


Samstag, 29. Juni, Exodus 19, 1-15

Gott begegnen – aber wie?

Sich waschen, sich schick machen, sich klar werden, dass man jetzt mit Gott spricht. Mit jemanden, der größer ist.

Ein Volk, ausgewählt von dem Allmächtigen. Mose als Beschützer, als ein Freund Gottes. Er darf zu ihm, er darf dem Herrn nahe sein, denn er ist heilig. Er handelt in Gottes Sinne und steht für das Volk ein, das sich von allen anderen Völkern der Erde unterscheiden soll. Eine Ehre, ein Geschenk. Der große Herr wählt sie aus.

Doch auch wenn sie sein Volk sind, dürfen sie nicht zu ihm. Sie sind noch nicht so weit, aber Mose schon. Er redet mit Gott. Was für ein Gefühl? Was für ein Mensch?

Er soll das Volk heiligen, sie bereit machen für den nächsten Schritt. Sie sollen sich bereit machen, rein werden. Nach allen Maßstäben der damaligen Zeit.

Ihnen wird etwas zuteil, was wir heute kaum noch kennen. Gott erzieht sie. Er zeigt ihnen, dass es etwas Besonderes ist, ihm nahe zu sein. Auch heute. Wir machen uns schick für die Kirche, wir bereiten uns darauf vor, uns mit ihm zu beschäftigen.

Es ist ein langer Weg, bereit für Gott zu werden. Man muss verstehen, dass man ihn nicht versteht. Er ist anders. Mose hat es geschafft, er hat all das erkannt. Er war weiter als wir. Er hat begriffen, dass Gott nicht zu begreifen ist. Er hat geglaubt. Auch er durfte nicht ganz an Gott ran, doch konnte er mit ihm reden. Er war ein Freund für Gott.

Ob das Volk das gesehen hat? Ob sie diese Beziehung verstanden haben? Sie wurden auserwählt. Aus ihnen sollten Heilige werden.

Mit Abraham fing es an. Gott macht aus ihm das Volk Israel. Ein langer Weg, verbunden mit der einen Sache: Gott verstehen und in seinem Namen handeln. Immer wieder stellen wir uns über ihn, tun so als würden wir die sein, auf die er angewiesen sei. Dabei sollten wir einfach nur an ihn glauben - ihm vertrauen und uns eingestehen, dass wir sein Werk sind. Er hatte von Anfang an einen Plan. Er wollte mit dem Volk Israel, er wollte mit uns etwas Neues schaffen. Und wir sollen uns entscheiden.

Sie fühlten sich damals besonders, auserwählt. Vielleicht verstehen sie deshalb nicht, was Gott vorhat. Sie begreifen nicht, dass sie nur mit Gott besonders sind. Ohne ihn gäbe es sie nicht.

Das Volk wendet sich ab, denkt, Gott würde Mose bevorzugen. Sie denken, sie wären größer. Sie halten sich für zu wichtig. Gott hat Geduld. Er liebt sie so, wie er uns liebt. Er hat Nachsicht, er lässt uns unseren Willen. Gott lässt ihnen Zeit. Gott lässt uns Zeit.

Die Einsicht das Gott mehr ist, als unser Verstand hergibt, ist der erste Schritt ihm nahe zu sein.

Rahel Schmid, Chemnitz


Die Andachten für die Sommerzeit 2024 wurden von Jugendlichen, Teenagern und jungen Erwachsenen der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland verfasst.

Sie spiegeln die Breite des Glaubens und Denkens von jungen Menschen wieder. Die Verantwortung für den Inhalt liegt deshalb bei den AutorInnen.

Die Andachten für die Sommerzeit werden kostenlos an die Gemeinden der EmK in Deutschland abgegeben.
Sie dienen keinem kommerziellen Zweck und werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.