sommerandachten 2024

Samstag, 03. August, Markus 5, 21-34

Hoffnung gefällig?

Jesus ist unsere Hoffnung - Diesen Satz hört man oft, findet ihn an Schaukästen vor Gemeinden. Praktisch der Werbeslogan von Kirchen und religiösen Gruppierungen. Ist das Thema nicht inzwischen„ausgelatscht“? Braucht es nicht langsam mal einen neuen Slogan?

Meine persönliche Antwort darauf lautet nein! Warum? Lest selbst: All diese Geschichten über Jesus faszinieren uns. Und damit geht es uns heute nicht viel anders als den Menschen zur Zeit Jesu. Im Markusevangelium treffen wir auf eine Frau. Auch sie hatte bislang nur von Jesus gehört. Die Frau war krank und hatte bereits bei vielen Ärzten Heilung gesucht. Im Gegensatz zu unserer Lebensrealität heute, war dies aber nicht nur eine Zerreißprobe für die Nerven (was bereits schlimm genug wäre), es war auch teuer. Krankenversicherung? - Fehlanzeige! Die Frau war irgendwann völlig verzweifelt. Wahrscheinlich nicht nur wegen ihrer Krankheit, sondern auch wegen ihrer Situation. Da sie an Blutungen litt, galt sie als rituell unrein. Sie dürfte nicht in die Stadt, andere Menschen nicht berühren und natürlich auch nicht im Tempel beten. Ihre Krankheit machte sie zu einer Ausgestoßenen. Sie war einsam. Und das bereits seit 12 Jahren! Ihre Krankheit definierte ihre Person. In der Bibel finden wir keinen Namen, sie war nur die Frau mit dem Blutleiden.

Und dann kam Jesus in ihre Stadt. Wie immer war er von vielen Menschen umringt. Die Frau musste sich zu Jesus vorkämpfen. Bis hierher nichts Neues, das kennen wir bereits aus mehreren Bibelgeschichten. Was ich an dieser Stelle aber faszinierend finde, ist, dass die Frau nicht sofort mit ihrem Leiden auf Jesus zugeht. Sie spricht ihn nicht mal an. Sie berührt nur sein Gewand, das ist alles.

Anders als die Menschen um Jesus, die ihn mit all ihren Fragen und ihrer Faszination umringen. Anders als der Vorsteher der Synagoge – er wirft sich direkt vor Jesu nieder und bittet, seiner Tochter die Hand aufzulegen. Die Frau aber ist still, unauffällig. So groß ist ihr Glaube, dass diese kleine Geste reicht. Und Jesus nimmt ihre Berührung wahr, unter all dem Menschengewirr um ihn herum. Er heilte sie.

Eine Frau mit einem so unerschütterlichen Glauben, dass eine kleine Geste reicht, um Jesus und seine heilende Kraft zu erfahren. Eine Frau, die nicht aufgibt, sowie auch Jesus die Menschen nicht aufgibt. Ich denke, dass diese Geschichte zeitlos ist. Genau wie unser „Werbeslogan“: Jesus ist unsere Hoffnung. Das war er früher, das ist er heute und wird es immer sein. Meinetwegen können wir also unseren Slogan noch einige Zeit nutzen!

Sabrina Kuschka, Nürnberg


Freitag, 02. August, Markus 5, 1-20

Jesus heilt einen Besessenen

Ein Mann, ziemlich stark besessen von einen Dämon Namens Legion (= viele), bemerkt, als Jesus in seine Nähe kommt, sofort Jesu Autorität. Und er verstand auf Anhieb, wer der stärkere ist und was Jesu Willen ist - nämlich die Menschen freizusetzen von aller Gefangenschaft/Abhängigkeit. Und somit war dem Dämon klar, dass er den deutlich Kürzeren ziehen wird und Jesus ihm gleich dahin schicken wird, wo er hergekommen war. Nämlich direkt in die Hölle, wo es rein gar nichts außer bitterem Leid, Angst, Trauer und extreme Schmerzen gibt. Diesen Ort der Hölle wollte der Dämon auf keinen Fall wieder antreffen und daher war es ihm sogar lieber in eine Herde Schweine einzuziehen. Schweine galten damals als extrem unrein und als verbotenes Essen unter den Juden. Jesus erlaubte es dem Dämon dorthin zu fliehen, was letztlich auch geschah.

Ich find’s extrem beeindruckend, welche Autorität Jesus hier hat und wie diese sogar ziemlich deutlich in die unsichtbare Welt hineinstrahlt. Noch verrückter finde ich den Gedanken, dass Gott uns genau diese Autorität durch seinen heiligen Geist auch geben möchte! Ich möchte dich ermutigen, dich genau nach diesem heiligen Geist mit seiner gigantischen autoritären Kraft auszustrecken, Gott täglich darum bitten dir mehr von seinen Geist zu geben. Ich bin mir total sicher, dass sich unser Umfeld automatisch total ändern wird, wenn wir erfüllt vom heiligen Geist sind, und Gottes Reich, dann bei dir persönlich und da wo du hinkommst, gebaut wird.

Lukas Unger, Evangelische Jugend Marienberg


Donnerstag, 01. August, Markus 4, 35-41

Wer ist dieser Jesus?

Mit den heute zu lesenden Versen beginnt im Markusevangelium ein neuer Abschnitt. Jetzt stehen vermehrt Wundergeschichten über Jesus im Blickpunkt und werden von Markus ausführlicher beschrieben als zuvor. Bisher ging es Markus mehr um Jesu Lehren und seine Heilungswunder. Davon wird im Evangelium weiterhin berichtet, doch ab dieser Perikope vollzieht Jesus noch „größere“ Wunder, die von mehr Menschen erlebt werden. Bis Mk 8,26 sind alle Geschichten inhaltlich durch die Frage verbunden, die die Jünger nach der Sturmstillung stellen: „Wer ist dieser Jesus?“ Der Evangelist Markus zeigt im weiteren Verlauf seines Evangeliums: Dieser Jesus ist der Sohn Gottes. Legitimiert und erfahrbar wird er durch seine Worte, Taten und auch Wunder.

Für die Gefühlslage der Jünger, die dem Sturm auf dem „galiläischen Meer“ (See Genezareth) schutzlos ausgeliefert sind, haben wir in unserem heutigen Sprachgebrauch Beschreibungen, die ausdrücken können, wie die Jünger sich wohl gefühlt haben müssen. Wir kennen Metaphern wie: „Das Wasser steht bis zum Hals“, „da braut sich was zusammen“ oder „es herrschen chaotische Zustände“. Diese Phrasen benutzen wir, wenn wir sinnbildlich und übertragen von Chaos jeglicher Art sprechen. Chaos ist etwas, was Ordnungen, Richtlinien und Gewohnheiten, die wir kennen ins Wanken bringen oder zerstören. Chaos kann nach z.B. Naturkatastrophen herrschen, aber auch ein Zustand sein, dem man sich ausgesetzt fühlt, weil im persönlichen Leben etwas Unvorhergesehenes geschieht, was einen „aus der Bahn wirft“.

Markus meint all dieses beschriebene Chaos, wenn er vom Sturm auf dem „Meer“ (dieses Wort steht im griechischen Text hier) spricht.

Das Meer ist im Alten Testament die Chaosmacht, die von Gott im Zaum gehalten wird, damit der Kosmos und damit alles Leben ermöglicht werden kann. Gott hat Macht im Chaos. Chaos kann aber jederzeit aufkommen.

Wer ist dieser Jesus? Für Markus ist Jesus, der Sohn Gottes, der durch seine Worte, Taten und Wunder zeigt, dass Gottes Reich auf Erden anbricht. Die erlösende Macht, die Jesus hat, kann allem Chaos, dem wir ausgesetzt sind, etwas entgegensetzen: Glaube und Vertrauen an ihn.

Wer ist dieser Jesus? Er lädt ein, bei dem, was wir als Chaos empfinden, ihn mit ins Boot zu holen und zu vertrauen, dass er mit uns gemeinsam alles durchsteht.

Jonas Stolze, Münster


Mittwoch, 31. Juli , Markus 4, 30-34

Alles fängt mal klein an.

Jeder fängt mal klein an. Diesen Ausspruch hast du sicher schon oft gehört. Du kannst nicht erwarten, dass sofort alles funktioniert, was du gerade erst begonnen hast. Du wirst nicht an einem Tag lesen und schreiben lernen. Du wirst die Gitarre nicht zum ersten Mal in die Hand nehmen und perfekte Melodien spielen können. Genauso wie ein Baby nicht an einem Tag groß werden wird, auch wenn es den Eltern manchmal so vorkommt. Dieses Prinzip lässt sich unendlich weiter anwenden. Unsere Erde dreht sich kontinuierlich weiter, verändert sich in jedem Moment. In manchen Dingen schnell, in manchen Dingen langsam. Aber alles braucht seine Zeit.

Genauso wie das Senfkorn im Gleichnis.

Schauen wir uns den Senf, wie ihn die Menschen des Neuen Testaments kannten, einmal an. Ein schwarzes Senfkorn wiegt etwa 1mg und hat einen Durchmesser von ca. 0,95-1,6 mm. Dagegen war mit etwa 1,5 bis 3 Metern Höhe die Senfstaude die größte Gartenpflanze. Es ist davon auszugehen, dass die Menschen in ihrem Alltag mit Senf zu tun hatten.

Und was hat das alles nun mit dem „ReichGottes“ zu tun?

Das Reich Gottes war zu Jesu Zeit im Judentum mit einer großen Hoffnung verbunden. Gott sollte eingreifen und die ganze Welt von Leiden, Ungerechtigkeit und Tod befreien. Teilweise wurde auch die Befreiung des Landes von der Herrschaft der Römer erwartet. Doch davon spricht Jesus nicht.

Den Menschen, die damals auf das unmittelbare Ende aller Ungerechtigkeit gewartet haben, muss Jesu Handeln in der Welt tatsächlich so klein wie ein Senfkorn vorgekommen sein. Ein Tropfen auf den heißen Stein.

Oder es wurde gar übersehen und achtlos weggewischt. Kann ja mal vorkommen, bei einem winzig kleinen Senfkorn.

Dabei ist es der Anfang von etwas Großem! Gott kam in Jesus als kleines, hilfloses Baby in unsere Welt, ließ sich herab, in ärmlichen Verhältnissen geboren zu werden. Er spricht später sogar davon, dass er gekommen ist, um zu dienen.

Und genau so beginnt das Reich Gottes bereits hier bei uns, in unserer unvollkommenen Welt. Ganz klein und unscheinbar beginnt es, wie das winzige Senfkorn, bevor es zu etwas Großem wird. Etwas, das guttut und Schatten spendet. Und auch wir können alle am Reich Gottes bauen, wir sind nicht zu klein, zu untalentiert oder zu unscheinbar. Gottes Reich beginnt dort, wo Menschen nach seinem Willen handeln und für andere da sind.

Dein Einsatz für Gott und sein Reich ist also nicht umsonst! Es mag sein, dass du nicht gleich Ergebnisse siehst, dennoch steckt Gottes Kraft in jedem winzig kleinen Anfang. Vertraue darauf, dass er Wachstum schenkt und habe Geduld. Alles fängt mal klein an.

Madeleine Wöhrle, Mössingen


Dienstag, 30. Juli, Markus 4, 26-29

Landwirtschaft   vereinfacht?

Ich stoße mich an dieser Bibelstelle. Ich finde persönlich, dass Jesus den Ackerbau, der die ganze Region ernährt hier zu stark vereinfacht darstellt. Das Reich Gottes ist also gebaut indem ein paar Samen ausgeworfen werden, man sich hinlegt und abwartet und dann kommt schon irgendwann die Erntezeit. Klingt doch super. Andacht vorbei. Habt einen schönen Tag.

Nicht ganz natürlich. Schon eine oberflächliche Recherche hat gezeigt, dass die Feldarbeit zu Jesu Zeit eine unfassbar anstrengende Arbeit war. Der Boden musste aufgebrochen werden. Regelmäßiges Unkraut jäten von Hand. Bewässerung musste gewährleistet sein. Auch der raffinierteste Kanal muss von irgendjemandem gegraben werden. Die meisten Arbeiter auf den Feldern hatten wenig von ihrer Arbeit. Das Land gehörte dem Adel oder dem Tempel. Selbst wenn die Arbeit erledigt wurde gab es immer noch Dürren, Überschwemmungen, Insekten, marodierende Soldaten die die Ernte vernichten konnten. Alles in allem also wenig mit Hinlegen, Aufstehen und mal schauen ob schon Erntezeit ist. Wieso stellt sich Jesus hin und nutzt dann dieses Beispiel? Er muss doch als Kind einer Agrargesellschaft um die Arbeit gewusst haben.

Hat Er auch. Und alle anderen um ihn herum auch. Vermutlich kannte jeder Mensch dieser Zeit den Aufwand vom Ackerbau. Die meisten von uns können sich es nur vorstellen. Wir sollten es uns vorstellen. Den damit wird Jesus Aussage für uns verständlich. Wenn wir das Reich Gottes errichten wollen ist das Knochenarbeit. Jeden Tag immer und immer wieder. Die Felder haben sich geändert. Sie sind zu Angeboten in unseren Gemeinden und Gespräch mit Freunden, Kollegen und Fremden geworden.

Wir wissen nie ob das Angebot greift oder ob das Gespräch Früchte trägt aber trotzdem stehen wir jeden Tag wieder auf und gehen auf das Feld. Und ein Versprechen haben wir durch Jesus bekommen.

Wenn unsere Arbeit Früchte trägt und das Reich Gottes kommt, dann für uns alle.

Lukas Roth, Berlin


Montag, 29. Juli, Markus 4, 21-25

Das einzig wahre Licht

Im Markusevangelium finden wir viele Gleichnisse, die Jesus den Menschen damals erzählt hat. Vordergründig scheint es sich bei diesen Gleichnissen um Erzählungen aus dem Alltag der damaligen Zeit zu handeln. Doch unter der oberflächlichen Bedeutung liegt etwas viel Tiefgründigeres verborgen. Wer bereit ist richtig zuzuhören, der kann das Verborgene in diesen Gleichnissen entdecken: Gottes Wort.

Markus 4, 21-25 ist überschrieben mit den Worten: „Vom Licht und vom rechten Maß“. Was ist damit gemeint?

Jesus sagt, wenn wir ein Licht anzünden, dann sollen wir es nicht unter den Scheffel oder unter die Bank stellen (vgl. Vers 1). Dazu fällt mir das daraus abgeleitete Sprichwort „Sein Licht nicht unter den Scheffel stellen“ ein und die Bedeutung läuft auf das Gleiche hinaus: So wie wir laut dem Sprichwort unsere eigenen Fähigkeiten nicht im Verborgenen lassen sollen, so sollen wir das Licht, das Gott entzündet hat, unseren Glauben an ihn, nicht für uns behalten. Wir sollen ihn nicht verstecken, sondern das Licht hinaus in die Welt tragen. Doch um das Licht weitergeben zu können, müssen wir erstmal eines tun: Gott zuhören. So geht auch der Bibelvers weiter: „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ (Vers 23). Doch hören wir in unserem turbulenten Alltag, was Gott zu uns sagt? Und entdecken wir das, was uns Jesus eigentlich mit den Gleichnissen sagen möchte?

Weiter in der Bibelstelle heißt es: „Mit welchem Maß ihr messt, wird man euch zumessen, und man wird euch noch dazugeben.“ (Vers 24). Doch was ist damit gemeint?

Jesus möchte uns darauf aufmerksam machen, dass wir ein bestimmtes Maß haben, mit dem wir andere messen. Wir sollen darauf achten, andere nicht mit einem falschen oder zu strengen Maß zu messen. So sollten wir andere zum Beispiel nicht an Äußerlichkeiten messen oder sie vorschnell verurteilen, denn so, wie wir andere messen, so werden auch wir selbst gemessen.

Stattdessen sichert er uns zu, dass das Maß, mit dem wir unseren Mitmenschen etwas von dem Licht abgeben, das Gott uns gegeben hat, auch das Maß ist, das wir an Licht wieder zurückbekommen. Wenn wir also dieses einzig wahre Licht weitergeben und unseren Mitmenschen mit Liebe begegnen, sie nicht verurteilen oder sie an Äußerlichkeiten messen, sondern ihnen die Liebe Gottes nahebringen und sie nicht für uns behalten, dann bekommen wir das in gleichem, nein sogar in größerem Maß wieder zurück.

Wenn ihr also das nächste Mal ein Gleichnis von Jesus in der Bibel lest oder im Gottesdienst hört, dann lade ich euch ein, genau hinzuhören. Könnt ihr das Licht aus Jesu Worten heraushören? Wenn ja, tragt es weiter!

Julia Mammel, Kirchberg Murr


Sonntag, 28. Juli, Psalm 119, 41-48

Gottes Gebote lieben?

„Wie sehr freue ich mich an deinen Geboten, die ich so sehr liebe.“ Psalm 119,47

Ich muss zugeben, als ich den Ausschnitt des Psalms gelesen habe, kam er mir schon ein wenig befremdlich vor. Der Psalmist beschreibt seine Sehnsucht nach Gottes Geboten, seine Liebe zu ihnen. Wie kann sich schon jemand danach sehnen, Regeln einzuhalten? Geht das heute in unserer freien Gesellschaft überhaupt noch? Und was meint der Verfasser in Vers 45 damit, dass er viel freien Raum hat, wenn er sich an die Gebote hält? Ist das nicht gerade umgekehrt? Hat man nicht eher Beschränkungen in seinem Leben, wenn man sich an Regeln halten muss?

Mich hat mal jemand gefragt, warum Gott uns so viele Gebote gibt: „Warum darf ich denn zum Beispiel niemanden umbringen? Nicht, dass ich das machen wollte, aber warum gibt Gott uns denn solche Regeln? Warum können wir nicht einfach leben, wie es uns passt?“ Manchmal denken wir alle so. Warum verlangt Gott das von uns? Wir verstehen nicht, warum wir nicht einfach leben dürfen, frei von allen Regeln. Aber bedeutet frei von Regeln zu sein, wirklich innerliche Freiheit? Ich habe der Person damals geantwortet: „Wenn du jemanden umbringen würdest, wäre das natürlich doof für das Opfer, das ist vollkommen logisch. Aber den Punkt mal außen vor gelassen, was macht das mit dir? Was macht es mit dir, wenn du jemanden auf dem Gewissen hättest?“ Ich glaube, dass man in diesem Beispiel innerlich nicht frei wäre. Man wäre wohl innerlich auch ein bisschen mitgetötet worden. Und genau das ist es, was unser Gott sich nicht für uns wünscht. Er gab uns Regeln, die Bibel ist voll davon, um mit anderen Menschen und uns gut und gesund klar zu kommen. Jedes einzelne dieser Gebote dient zu unserem Besten. Und er wünscht sich von uns, dass wir diese annehmen.

Das Gute: Er verlangt nicht von uns, dass wir sie einfach aus Vertrauen heraus blind annehmen, er will uns verstehen lassen, WARUM er jedes Einzelne erstellt hat. Er will DIR zeigen, was er sich dabei gedacht hat. Vielleicht geht es dir wie es mir manchmal geht, du siehst Gott als Spielverderber und wie einen strengen Polizisten, der jeden bestraft, der im falschen Moment mit der Wimper zuckt. Aber dieses Bild von Gott ist falsch! Gott liebt dich mehr, als es je irgendjemand auf dieser Erde könnte, er schickte sein einziges Kind, damit es dir die Last vom „Regeln-einhalten“ von den Schultern nimmt. Und dieser Gott möchte dir gerne sein Wort und seine Gebote erklären. Er sehnt sich nach einer lebendigen Beziehung mit dir. Alles was er dazu braucht, ist dein „Ja“, ihm zu vertrauen und auf ihn zu hören.

Um zu der Anfangsfrage zurückzukommen:

Ja, es ist heute noch möglich, Gottes Gebote zu lieben.

Wie? Ganz einfach. Sage Gott, dass du ihn gerne verstehen möchtest, dass du bereit bist, ihn näher kennenzulernen. Es muss kein perfektes Gebet sein, einfach nur ein ehrliches. Frage Gott, wie du bestimmte Gebote, die dich triggern, verstehen sollst. Er wird antworten! Vielleicht nicht sofort mit einem Zettel, der vom Himmel auf deinen Schreibtisch geflogen kommt, aber er wird antworten. Vielleicht hast du auf einmal einen Gedanken, während du in der Bibel liest und über das Gebot nachdenkst. Vielleicht führst du ein Gespräch mit jemandem zu dem Thema und dein Gesprächspartner öffnet dir die Augen. Gott kann sehr vielfältig antworten und das wird er. Weil er dich liebt und er Freude an dir hat! Und wenn du den Herzschlag Gottes zu verstehen lernst, wird es dir gehen wie dem Psalmisten, der so eine Sehnsucht nach Gott und seinen Geboten hat.

Sei gesegnet darin!

Cathleen Ahner, Evangelische Jugend Marienberg


Die Andachten für die Sommerzeit 2024 wurden von Jugendlichen, Teenagern und jungen Erwachsenen der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Deutschland verfasst.

Sie spiegeln die Breite des Glaubens und Denkens von jungen Menschen wieder. Die Verantwortung für den Inhalt liegt deshalb bei den AutorInnen.

Die Andachten für die Sommerzeit werden kostenlos an die Gemeinden der EmK in Deutschland abgegeben.
Sie dienen keinem kommerziellen Zweck und werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.